Zum Inhalt springen

Was ist Matomo? Noch nie gehört... Die quelloffene Alternative zu Google Analytics, vormals unter dem Namen Piwik bekannt, gibt es bereits seit 2007 und ist mit 15% Marktanteil mittlerweile sogar auf Platz 2 der häufigst genutzten Webanalyse-Plattformen.

Was kann Matomo?

Matomo macht grundsätzlich genau das, was andere Webanalyse-Werkzeuge auch machen: Es zeichnet Daten von Websitebesuchen auf und wertet diese aus. Diese Daten wiederum ermöglichen es den Betreiber*innen ihre Services und die User Experience zu optimieren und dadurch Handlungen, sogenannte Conversions, wie z.B. Kaufabschlüsse, zu maximieren.

Ein Beispiel: Ein Online-Shop verzeichnet täglich über 1.000 Besuche, zu Kauf­abschlüssen kommt es jedoch selten. Um den Grund dafür heraus­zufinden, wird eine Web-Analytik-Software in das Shopsystem integriert und die Daten analysiert. Die gewonnen Daten zeigen, dass der Punkt mit der höchsten Absprungrate die Bezahlseite ist – scheinbar gibt es hier eine Hürde für potenzielle Käufer*innen. Man könnte jetzt Rückschlüsse daraus ziehen und die betroffene Seite optimieren, in dem man zum Beispiel weitere Zahlungs­methoden anbietet.

Ansprechendes Dashboard im Matomo-Backend
Funktionsumfang
  1. Aufzeichnung von Seitenaufrufen
  2. Echtzeit-Messung
  3. Messung der Verweildauer
  4. Analyse der Besucher (Land, Browser, Geräte)
  5. Referreranalyse
  6. Definition von Zielen
  7. Benötigt keine Cookies

Wie funktioniert Matomo?

Grundlegend wurde Matomo in PHP entwickelt und die Datenspeicherung erfolgt in einer MySQL-Datenbank. Um Website-Aufrufe zu zählen oder Aktionen von User*innen aufzuzeichnen, kommt Javascript zum Einsatz.

Möchte man die Analyse-Software implementieren, muss man diese zu allererst am eigenen Server installieren. Danach muss eine kurze Konfiguration durchgeführt und ein eindeutiger Tracking-Code abgerufen werden, welcher dann im Quellcode der Website oder Webanwendung eingefügt werden muss.

Sofern Integration und Konfiguration korrekt durchgeführt wurden, können bereits die ersten ermittelten Daten in der grafischen Benutzeroberfläche eingesehen werden.

Warum Matomo für mehr Privatsphäre?

Der Hauptunterschied zu anderen Webanalytik-Plattformen wie Google Analytics ist, dass Matomo am eigenen Server betrieben werden kann. Datenschutzrechtlich sensible Daten werden also am eigenen Server gespeichert und nicht mit Drittanbietern, ggf. aus Nicht-EU-Ländern, geteilt und von diesen verarbeitet und analysiert. Somit haben Website-Betreiber*innen immer den vollen Überblick über die gesammelten Daten und wissen, was mit diesen geschieht und wo diese gespeichert werden. Auf Wunsch kann Matomo übrigens auch so konfiguriert werden, dass es ganz ohne Cookies auskommt und IP-Adressen anonymisiert werden.

Weitere häufige Fragen

Was kostet Matomo?

Matomo ist ein Open-Source-Projekt und kann absolut kostenlos verwendet werden, sofern man es am eigenen Server installiert, also selbst hostet. Will man den Hosting-Service von Matomo in Anspruch nehmen, kann mit gut 20 Euro monatlich rechnen.

Die Installation am eigenen Server stellt aber kein großes Problem dar, da man davon ausgehen kann, dass Websitebetreiber*innen, die Matomo nutzen möchten, sowieso über die Infrastruktur, also einen Hostinganbieter, verfügen.

Neben der umfangreichen Grundinstallation können Erweiterungen und Plugins für spezielle Anwendungsfälle dazugekauft werden.

Welche Cookies setzt Matomo?

Das hängt ganz von der Konfiguration der Installation ab und variiert je nach den gewählten Einstellungen. Wird Matomo aber richtig konfiguriert, werden gar keine Cookies gesetzt. Ansonsten werden 4 verschiedene Cookies (Visitor ID, First Visit, Previos Visit und Number of Visits) gesetzt.

Welche Daten trackt Matomo?

Matomo trackt grundsätzlich alle Daten, die vergleichbare Analytics-Tools auch tracken. Darunter unter anderem:

  • Die IP des Besuchers (anonymisiert – sofern konfiguriert)
  • Datum und Zeit des Besuchs
  • Titel und URL der besuchten Seite
  • Die Referrer-URL
  • Die Zeitzone
  • Downloads
  • Linkclicks
  • Sprache

Das Tracking lässt sich am einfachsten mit dem Tag ManagerMatomo Tag Manager beliebig erweitern, so können also auch Ziele gesetzt und zum Beispiel Formularübertragungen getrackt werden.

Wo sitzt Matomo?

Matomo ist ein Open-Source Projekt und hat keinen eigentlichen Firmensitz. Die Server für den angebotenen Cloudservice werden in Deutschland betrieben.

Kann Matomo Ecommerce Tracking?

Mit Matomo lassen sich sehr einfach E-Commerce-Trackings erzeugen. Für häufig verwendete Onlineshoptools, wie WooCommerce, gibt es bereits vorkonfigurierte Erweiterungen, die eine schnelle und unkomplizierte Integration möglich machen. Das E-Commerce-Tracking bietet umfangreiche Analysemöglichkeiten, wie zum Beispiel Umsatzauswertungen und Produktübersichten.

Ist ein Import von Google Analytics möglich?

Der Import von Google Analytics ist auf jeden Fall möglich und Matomo bietet hierfür sogar ein kostenloses Plugin an. Die Konfiguration und der eigentliche Import sind aber vergleichsweise komplex und benötigen etwas technisches Know-How. Das Tool wird zum Beispiel nach der Installation via Kommandozeile gestartet. Für Web-Entwickler mit Matomo-Erfahrung stellt dieser Import aber kaum Probleme dar.

Kann man mit Matomo multiple Domains verwalten?

In einer Matomo-Installation können beliebig viele Domains angelegt und verwaltet werden. Das ist natürlich ideal für Betreiber von mehreren Websites, da Matomo nur einmalig installiert werden muss und trotzdem alle Websites auf einem Blick verwaltet und analysiert werden können.

Gibt es ein Plugin für WordPress?

Es gibt für WordPress ein offizielles Plugin, das schnell und einfach installiert werden kann. Der Vorteil ist, das hierfür keine Programmier- oder Serverkenntnis erforderlich sind. Bei Websites mit relativ hohem Traffic ist es aber ratsam, Matomo konventionell zu installieren, da die Daten dann in einer separaten Datenbank gespeichert werden und nicht in der normalen WordPress-Datenbank. Nachdem alle Trackingdaten ansonsten in der gemeinsamen Datenbank gespeichert werden, wächst diese sehr schnell und kann die Performance von WordPress ggf. negativ beeinflussen.

Kann man Matomo für Contao und Joomla verwenden?

Natürlich kann Matomo auch mit Contao oder Joomla verwendet werden. Es gibt zwar kein offizielles Plugin, es muss aber lediglich der Trackingcode im Template eingefügt werden.

Schreiben Sie uns!

Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen und zur Beantwortung Ihrer Anfrage verarbeitet. Nähere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.