Performance von Websites testen und Ergebnisse richtig interpretieren
Performance testen leicht gemacht! Die wichtigsten Tools für Performance-Tests und was die Ergebnisse aussagen.
Warum sollte man überhaupt die Website Performance testen?
So wie wir Menschen ab und an, am Besten übrigens einmal im Jahr, zur Gesundenuntersuchung gehen, sollte man auch seine Website in regelmäßigen Abständen auf Herz und Nieren testen. Gibt es Probleme in der mobilen Darstellung oder am Server? Ist die Seite zu langsam und entspricht sie den aktuellen Standards der Suchmaschinenoptimierung? Um uns die Antwort auf diese und viele weitere Fragen zu erleichtern, gibt es einige kostenlose Tools im Netz, welche uns detaillierte Berichte und Handlungsempfehlungen in Sekundenschnelle liefern.
Übrigens: Performance ist ist eines der wichtigsten SEO-Signale um mit einer Website gute Rankings zu erzielen!
Die folgenden Tools verwenden wir täglich um die Performance unserer Websites im Blick zu behalten. Wir erklären Ihnen was diese gemeinsam haben, was sie unterscheidet und wie Sie die Ergebnisse selbst interpretieren können.
Welche Tools gibt es am Markt?
Google PageSpeed Insights
Dieses Tool von Google testet und analysiert die Geschwindigkeit und Ladezeit der Website und gibt konkrete Vorschläge zur Verbesserung. Das Ergebnis sind zwei Scores zwischen 0 und 100, einmal für Mobil- und einmal für Desktopgeräte.
WebPageTest
WebPageTest.org liefert ebenfalls wichtige Analysedaten zur Ladezeit einer Website. Konkrete Vorschläge, wie von Google PageSpeed Insights, bekommt man hier jedoch nicht geliefert, auf jeden Fall aber ein übersichtliches Rating in Schulnoten zwischen A und F, welches die Performance in verschiedenen Bereichen (Security, First Byte Time, Keep-alive Enabled, Compress Transfer, Cache static content) anzeigt. Für Laien ist somit schnell ersichtlich, ob es Probleme gibt oder nicht. Experten können dann in weiterer Folge durch die detaillierten Diagramme und Daten ihre Schlüsse ziehen, die Performance testen und optimieren.
Performance testen mit Lighthouse
Lighthouse ist ein OpenSource-Projekt und kann direkt über die Kommandozeile oder über eine Chrome-Erweiterung direkt in der Developer Console genutzt werden. Neben den Performance-Scores, welche auch in Google PageSpeed Insights ausgegeben werden, folgen hier noch eine Reihe weiterer Tests:
- Progressive Web App: Erfüllt die Seite alle Ansprüche dafür?
- Best practices: Werden aktuelle Standards, wie SSL-Verschlüsselung etc., erfüllt?
- Accessibility: Ist die Website barrierefrei?
- SEO: Wurden alle grundlegenden Angaben für SEO gemacht?
web.dev
Web.dev nutzt ebenfalls die Basis von Lighthouse für seine Tests. Die ausgewerteten Scores sind also die selben, jedoch wird auf einem Testserver und nicht lokal am Computer getestet.
Was wird gemessen und was sagen die Ergebnisse aus?
Viele Zahlen und bunte Farben – schaut auf jeden Fall sehr wichtig aus. Doch wie errechnen sich die Key Performance Indikatoren, oder kurz KPI, und was sagen diese aus?
First Contentful Paint (FCP)
Der FCP beschreibt den Zeitraum, bis das erste für den User sichtbare Element auf der Website geladen wird. Das kann sowohl Text, ein Bild oder eine andere Mediendatei sein. Der FCP ist somit ein Marker für die User Experience, denn je länger der Benutzer warten muss, bis er etwas sehen oder lesen kann, desto unzufriedener wird er mit dem Besuch der Website sein und die Absprungrate erhöht sich.
Idealerweise sollte der FCP aktuell nicht größer als 2 Sekunden sein.
Speed Index
Der Speed Index beschreibt den Zeitraum während des Ladevorgangs, bis die Inhalte einer Website optisch dargestellt werden.
Eine optimaler Speed Index sollte sich zwischen 0 und 4,3 Sekunden bewegen.
Largest Contentful Paint (LCP)
Der LCP ist der Zeitraum, bis das größte Inhaltselement, also z.B. ein Bild oder ein Video, im sichtbaren Bereich geladen wurde.
Der LCP sollte maximal 2,5 Sekunden sein.
Time to Interactive (TTI)
Der TTI beschreibt den Zeitraum, bis die Website komplett interaktiv ist und der User diese benutzen kann.
Idealerweise sollte der TTI sich zwischen 0 und 3,8 Sekunden bewegen.
Total Blocking Time (TBT)
Der TBT beschreibt den Zeitraum zwischen dem Laden des ersten sichtbaren Elements (FCP) und dem Zeitpunkt der kompletten Interaktivität (TTI).
Der TTI sollte nicht länger als 300 Millisekunden sein.
Cumulative Layout Shift (CLS)
Der CLS ist erneut ein Wert, der Rückschlüsse auf die Usability erlaubt, denn er beschreibt die unerwartete Verschiebung des Contents während des Ladevorgangs, also wenn z.B. ein zusätzlicher Banner geladen wird. Bezug zur Usability hat der CLS, weil es immer wieder zu falschen Klicks kommen kann, wenn der User nicht damit rechnet, dass noch ein Element im Viewport nachgeladen wird.
Interaction to Next Paint (INP)
Der INP misst die Zeit zwischen einer Benutzerinteraktion und dem Zeitpunkt, an dem die nächste visuelle Änderung auf der Seite sichtbar wird. Eine Benutzerinteraktion kann beispielsweise ein Klick oder ein Tastendruck sein. Ein niedriger INP-Wert deutet darauf hin, dass die Webseite schnell auf Benutzerinteraktionen reagiert und eine reibungslose Benutzererfahrung bietet.
Ab dem 12. März 2024 ist der INP ein Core Web Vital und ersetzt ab diesem Zeitpunkt den FID (First Input Delay).
Ein guter INP-Score sollte nicht über 200 Millisekunden liegen.
Warum ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse zwischen PageSpeed Insights, Lighthouse und web.dev?
Wer diese drei Tools regelmäßig nutzt, wird schnell merken, dass die gemessenen Werte nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Die Gründe dafür können unterschiedlichster Natur sein.
Server
Je nach Auslastung des Servers, kann es immer wieder zu Schwankungen der Performance kommen. Wenn viele Zugriffe auf einmal auf den Server erfolgen, kann es natürlich sein, dass die Response-Time etwas länger ist.
Testweise und Serverstandort
Auch wenn alle drei Tests auf der selben Logik basieren, gibt es große Unterschiede was die Testumgebung und -voraussetzungen betrifft. PageSpeed Insights zum Beispiel sucht sich für Tests einen Server, der in der Nähe der aktuellen Position ist, in Mitteleuropa befindet sich dieser zum Beispiel in den Niederlanden. web.dev hingegen, testet immer mit Servern, welche in den USA stationiert sind. Durch die Entfernung zwischen Hosting- und Testserver ergeben sich daher längere Antwortzeiten (Latenz), welche die Ergebnisse beeinflussen können.
Leistung und CPU
Große Unterschiede ergeben sich auch zwischen Lighthouse-Ergebnissen, welche über web.dev ausgeliefert und denen, welche über die Chrome-Erweiterung ausgegeben werden. Auch hierfür gibt es zwei einfache Gründe: Zum einen wieder der Serverstandort und die Latenz, und zum anderen die Rechenleistung des Endgeräts mit dem getestet wird. Tests mit der Chrome-Erweiterung werden lokal ausgeführt, also mit der Leistung des jeweiligen Endgeräts des Users, die anderen Tools testen wiederum beabsichtigt mit langsamen Gerätekonfigurationen um den Worst-Case darzustellen.
Wie wir Ihnen Helfen können
Sie fragen sich warum gerade MUEVO Ihnen bei der Optimierung Ihrer Website helfen kann? Ganz einfach: Performance liegt uns im Blut! Wir beschäftigen uns schon seit Jahren mit der Optimierung von Websites, beobachten Trends und bilden uns stets weiter um den sich schnell ändernden Anforderungen des Web stets gerecht zu werden. Bei uns gehören Tests, wie oben genannt, zum Daily-Business und kein Projekt verlässt unser Haus, bevor es nicht auf Herz und Nieren getestet wurde und den aktuellsten Standards entspricht.
Apropos Trends: Wussten Sie schon, dass sich die sogenannten Web Vitals, also Indikatoren wie die LCP Performance und CLS, schon bald direkt auf Google Rankings auswirken werden? Also höchste Zeit Ihre Website zu optimieren!
Ich möchte
besser performen!